Katzenmusik

© A Cat & Me, 2015-2025

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Kathrin Gerke - Songwriting, Lead Vocals, Guitar on "Oh Mann, Tante Matta!"
Markus Behlau - Songwriting, arranging, mixing, additional vocals on "Wieso ich?"

Wolken


Wenn ich mich ganz klein fühl,
schaue ich hinauf.
Schaue in die Wolken, folge ihrem Lauf.
Niemand stellt sich denen entgegen.
Niemand hält sie auf.

Doch kommen ein paar halbstarke Berge
und wollen denen was.
Dann lassen es die Wolken mal krachen
und machen sie richtig nass.
Was für'n riesen Spaß!
Wolken sind auch Meister der Verwandlungskunst.
Will sie jemand fassen, werden sie zu Dunst.
Einmal sind sie Schäfchenwolken,
mal 'ne Gewitterfront.

Manchmal sind sie drohend und massig,
und dann mal wieder fein.
Sind mal dicht, und mal neblig, diesig
sind mal groß, mal klein.
So möcht' ich auch sein.
Möchte wie die Wolken durchs Leben gehen
Nicht nur immer Hindernisse sehen.
Keine Endlosschleifen im Kopf mehr drehen.
Möcht' wie 'ne Brise weh'n.

Kopf durch die Wand


Als Du noch nicht geboren warst,
schüttelte ich oft den Kopf
über Eltern die mit ihren Kindern schimpften.
Dachte: "Mensch, die könnten doch auch
ganz normal mit denen reden."
Wie gesagt, das war als ich noch kein Kind hatte.

Doch dann ging's für mich
von der Theorie zum Praktischen,
denn Du kamst und zeigtest mir
die Macht des Kontrafaktischen.

Du willst immer mit dem Kopf durch die Wand.
Ganz egal, ob da 'ne Tür ist.
Eines hab ich schnell erkannt : Mit
dir zu diskutieren ist ganz großer Mist, denn
wenn du dir was in den Kopf gesetzt hast,
lässt du dich davon nicht abbringen
Argumente sind für die Katz.
Und dir zu droh'n macht keinen Sinn.
Morgens anziehen, Zähneputzen,
Zimmer aufräumen, Haare kämmen,
Schule gehen, Hausaufgaben -
Keinen Bock drauf!
Süßigkeiten, ewig fernsehen,
abends aufbleiben, lange pennen,
Zaubertrank aus Klebe mixen -
Will ich aber!

Es hat keinen Sinn zu sagen
was wichtig und was richtig ist,
weil jede Erklärung gegen Deinen Willen nichtig ist.

Du willst immer mit dem Kopf durch die Wand.
Ganz egal, ob da 'ne Tür ist.
Völlig Außer Rand und Band.
Sind wir dagegen, ist klar,
dass du dann dafür bist.
Wollen wir in Ruhe dir was erklären,.
iss ja klar, dass du nicht zuhörst.
Schließt dich in dein Zimmer ein:
"Ich mach ' hier grad was wichtiges, du störst."
Du könntest dir deine Energie weißgott besser aufteilen.
Statt alles in den Kampf mit der Wand zu geben
könnt'st du doch die offene Tür daneben nehmen.

Doch du willst immer...

Mein kleines Dorf


Mein kleines Dorf am anderen Ende der Welt
wo das Mondlicht wie Wasser in die Gossen fällt.
Das Zimmer unterm Dach, der Schrank, die Tür.
Und ich versteh' nicht ihre Regeln.
Verstehe einfach nicht wofür.

Die Tage in der großen, fernen Stadt.
Ein Mensch, der mit mir redet und Zeit für mich hat.
Vom Sofa aus die Welt ausdiskutieren
und das Chaos hinter meiner Teenagerstirn sortieren.
Hah, und der Plattenspieler läuft im Kreis.
Hah, und irgendwo da drinnen
schmilzt der Panzerring aus Eis.
Hah, da ist mehr, da ist mehr, da ist mehr,
da ist das Meer in diesen Liedern.
Und ich komm immer wieder her.

Das ist derselbe Mond wie über Berlin.
Ich kann ihn bis ins Sauerland hin leuchten sehn.
Und er zieht über der Schützenhalle seine silberne Bahn.
Und irgendwann...

Die Stimmen verstummen, das Saallicht gedimmt,
wenn der erste Ton funkeln in die Stille klingt.
Erzähl von Tilly und Marike, Kaspar, Lilienthal!
Ich folg dir überall hin.
Ich sitz schon lang nicht mehr hier
in diesem Saal.
Irgendwann, da werd ich gehn wie ein Seemann. (exterminate)
Gib mir Geschichten und Lieder.
Ich wär bereit.
Gib mir Musik und den Rest besorgt die Zeit.

Hah, und der alte Ärger trollt sich leis.
Hah, und irgendwo da drinnen
schmilzt der Panzerring aus Eis.
Hah, da ist mehr, da ist mehr, da ist mehr,
da ist das Meer in diesen Liedern.
Und wir kommen immer wieder her.

Das ist derselbe Mond wie über Berlin.
Ich kann ihn bis ins Sauerland hin leuchten sehn.
Und er zieht über der Schützenhalle seine silberne Bahn.
Und irgendwann...

Liberta!

Globalisiert


Ich hab' ein neues Handy.
Das ist ein Mordsgerät.
Es tut zwar überhaupt nichts,
was mein altes nich auch tät.
Doch das kann es viel besser.
Ist fast wie'n Schweizer Messer.
Und das gab's nun eimal gratis bei O2
zu meinem Zweijahresvertrag dazu.
Apropos O2:
Mir ist auch einerlei,
wieviel Kohlendioxide
eigentlich genau bei
der Produktion produziert werden.
Und wieviel selt'ne Erden
es auf Erden wie lange noch gibt,
interessiert mich nich 'n Piep.

Und im Kongo schuften Kinder in den Minen.
Während global agierende Firmen sich dumm und dämlich dran verdienen.
Haben vom Billuglohn gut profitiert,
denn zum Glück ist unsere Welt globalisiert.
Ich hab 'n neues T-Shirt.
Ist das nicht superschick?
Das war auch ultragünstg.
Fünf Euro nur bei KIK.
Ich bin zwar stinkenreich
und könnt mir alles leisten,
aber ich jag nun mal gerne Schnäppchen, weil:
Geiz ist geil.

Und in Mumbai färbten das kleine Kinder.
Das macht mir nicht viel aus - das sind doch bloß Inder.
Auch wenn euch das jetzt vielleicht schockiert :
Menschenrechte sind noch nicht globalisiert.

Schlaflos


Mitten in der tiefsten Nacht
bin ich plötzlich aufgewacht.
Was hat meinen Schlaf gestört?
Ich bin ruckartig hochgeschreckt.
Etwas hat mich aufgeweckt.
Hab ich da 'nen Schrei gehört?

Ich steh auf. Ich seh' nach.
Nehme meinen Mut zusammen.
Ich geh' hin, klär' das auf.
Ganz bestimmt wird da nichts sein.
Doch dann krieche ich ganz kleinlaut
wieder in mein Bettchen rein.

Doch mit Schlafen ist 's vorbei,
denn schon wieder tönt ein Schrei.
Moment mal! War das nicht mein Mann?
Ich schau nach links, mein Herz wird schwer.
Der Platz da neben mir ist leer.
Was ihm wohl passiert sein kann?
Ich steh auf. Ich seh' nach.
Bestimmt braucht er meine Hilfe
Ich geh' hin, klär' das auf.
Ich steh' meinem Gatten bei.
Und kaum steh' ich auf der Diele,
tönt schon wieder dieser Schrei.

Und der Schrei scheint eindeutig
aus dem Keller zu kommen.
Ich fass mir ein Herz und öffne mutig die Tür.
mit zitternden Knien geh' ich die Treppe runter
spür', wie das Blut in meinen Adern gefriert

Stufe um Stufe
Schritt für Schritt
Mein Herz pocht lauter
bei jedem Tritt
Unten, na, man glaubt es kaum,
steht mein Mann in Hobbyraum,
Brille auf und spielt VR.
Die Zombies, die im Spiel er traf,
raubten jetzt auch mir den Schlaf.
Schatzi, na, ich danke sehr!

Dieser Nerd! Dieser Freak!
Oh, du großes Kind, na warte!
Dafür wird jetzt gebüßt!
Meine Rache, die wird süß.
Schaun wir, wie er reagiert,
wenn von hinten eine Hand ganz leicht
im Nacken ihn berührt....

Gestern Nacht


Gestern Nacht ist was komisches gescheh'n
Ich war grad in der Kneipe und da hab' ich ihn geseh'n.
Ich dachte: "Wie? Was ist denn das?
Was macht der Typ denn da?
Der pisst da einfach an die Wand!"

Ich sag: "Hey, na hör'n Sie mal!
Das geht doch hier so nun wirklich nicht."
Darauf er: "Das iss'n Urinal!"
und verstaut dann sein Gemächt.
Schultern zuckend fragt er mich:
"Was glotzen sie denn so?
Und überhaupt: was machen Sie eigentlich auf dem Herrenklo?"
Dann, zurück im Schankraum, ihr glaubt es nicht!
Alle war'n auf einmal 'n Meter größer als ich.
Ich kam mir vor wie Gulliver - Zwerg im Riesenland,
als ein Riese plötzlich über mir stand.

Ich sag: "Hey, all ihr Riesen, ihr könnt mich mal!
Ihr seid zwar größer als ich, doch das ist mir egal."
Da sprach der Riese über mir,
eigentlich ganz nett:
"Was machen Sie denn auf allen vier'n
auf dem Parkett?"
Kennt ihr den Film mit den Aliens,
die im Bauch von Menschen wachsen
und da komm'n se später raus?
Ich glaube, ohne Scheiß jetzt,
so ein Alien hatt' ich auch
gestern Nacht in meinem Bauch.

Die Geburt des Aliens stand bevor.
Ich spürte schon, es wollte raus.
Ich wollte dagegen ankämpfen,
doch das Alien hat gesiegt.
Samt Nachgeburt kam es in einem Schwall
und ich hörte: WER KOTZT, DER FLIEGT!

Also wirklich, so'n besoffenes Stück Scheiße!
Reihert mir hier die ganze Bude voll...

In den Wald

Moni Kroepel-Falk gewidmet Knicks knacks, die Pfütze
bricht unter deinem Schuh,
Vater Frost zieht ein.
Das Feld liegt im Nebel,
schau den Krähen zu.
Was mag ihr Plan für Dezember sein?

Hausdam ist längst in den Winterschlaf gegangen,
Mutter Erde trägt ihr wollenes Kleid.
Die Kinder und Du, vollgepackter Bollerwagen
Und Flint gibt Euch Geleit.
Zaubermann, Zaubermann, bitte komm nochmal her!
Erzähl mir von ihr.
Du hast sie sicher begleitet auf dem Weg in den Wald,
bitte grüß sie von mir!

Die kleine Kolonne zieht über den Weg,
bis zu den Nasen verpackt.
Vorbei an Wegesrand-Wundern,
und alle paar Meter
eine Pfütze, die herrlich knackt.

Auf der grünen Wiese, da steht ein Karussell,
es dreht sich, wann immer Du willst.
Auch im tiefsten Winter,
mal langsam, mal schnell.
Es steht niemals still.
Zaubermann, Zaubermann...

Der Zaubermannplatz, mitten im Wald,
aus Zweigen, Moos und Stein
sieht aus wie immer.
Ich bohr die Füße ins Laub.
Das kann doch alles gar nicht sein!

Zaubermann! Zaubermann!

Zaubermann, Zaubermann, bitte komm noch mal her!
Erzähl mir von ihr.
Du hast sie sicher begleitet auf dem Weg in den Wald,
bitte grüß sie von mir,
von uns allen hier!

Dass die Welt sich dreht

nach einer wahren Begebenheit Eine Frau auf einem Rad, mitten im Wald,
ein Knoten im zerschlissenen Kleid.
Vertraute Waldwege, aber alles ist anders.
Dieser Weg war noch nie so weit.

Sie tritt in die Pedale, als geht’s um ihr Leben,
muss auf dem schnellsten Weg zu ihnen hin.
Wer sollte es ihnen sagen, wenn nicht sie?
Alles andere macht keinen Sinn.

Wer hat gesagt, dass die Welt sich dreht?
Heul dir ´nen Päckscken und dann is´ wieder gut.
Es interessiert keinen, wie´s dir geht.
Aushalten, Maul halten, durchhalten, wie Alle,
weil sich die Welt nicht um deine Achse dreht.

Sie haben den Doktor am Abend erschossen.
Er stand zufällig grad in der Tür.
Der Soldat sah das Abzeichen auf seiner Jacke und dachte:
„Schieß! Oder ´s ist aus mit dir!“

Wer hat gesagt, dass die Welt sich dreht?
Wer hat gesagt, dass die Welt sich weiter dreht,
wenn alles steht?
Und welches Gesetz wird dich schützen,
wenn alles zerfällt?
Was ist der Schein in deiner Tasche mit der Signatur wert,
wenn alles zerfällt?
Also sieh zu, dass die Welt sich dreht!
Tritt in die Pedale, dass die Welt sich dreht!

Sie tritt in die Pedale, als geht´s um ihr Leben,
muss auf dem schnellsten Weg zu ihnen hin.
Wer sollte es ihnen sagen, wenn nicht sie?
Alles andere macht keinen Sinn.

Wer hat gesagt, dass die Welt sich dreht?
Tritt in die Pedale, dass die Welt sich dreht!
Vielleicht dreht sie sich dann irgendwann wieder zur Sonne hin.

Wie es ist


Ist das echt wirklich war?
War das jetzt wieder ein Jahr?
Die Zeit vergeht
kaum dass man's verstehen kann.
Man lebt so vor sich hin
und dann fängt alles wieder von vorne an.

Manchmal zweifelst du,
ob dir dein Leben so passt.
Und warum du dieses oder jenes
nicht gemacht hast,
Ob du was verpasst hast,
oder ob du was vermisst,
Doch du merkst dann meist schnell:
Alles ist gut so wie es ist
Man hastet weiter
durch seinen Lebenslauf.
Über Kleinigkeiten
regt man sich viel zu schnell auf.
Geh mal zwei Schritte zurück!
Dann siehst Du, was für ein Glück du hast.
Und alle deine Last
fällt von deinen Schultern ab.

Manchmal zweifelst du,
ob Dir Dein Leben so passt.
Und du fragst dich,
ob du alles richtig gemacht hast,
was du wohl verpasst hast,
oder ob du was vermisst,
Und du merkst dann ganz schnell:
Alles ist gut so wie es ist.

Oh Mann, Tante Matta!


"Wenn einer keine Hütte hat,
dann kann auch keine Hütte tot gehn."
Oh Mann, Tante Matta,
sach das nochmal!
Schieb' die Hütte an die frische Luft!
Lass sie endlich frisches Gras sehn.
Lass die Leute reden.
Iss doch egal.

Du gehst auf Nummer Sicher
in deinem Schneckenhaus.
Hier kann dir nichts passieren.
Manchmal kuckst du kurz raus.
Dein Schneckenhaus ist rund,
damit sich die Gedanken drehen.
Außer dir selber
kannst du niemanden sehen.

Mann, komm vor die Tür!
Oh, was machst du noch hier?
Hättst du mal auf mich gehört,
die Hühner wären nicht ersoffen.
Oh, hättest du Enten gekauft.
Jetzt ist es zu spät.
Das Kind ist im Brunnen.
Und glaub mir,
das kommt nicht mehr raus.

"Wenn einer keine Hütte hat,
dann kann auch keine Hütte tot gehn."
Oh Mann, Tante Matta,
sach das nochmal!
Schieb' die Hütte an die frische Luft!
Lass sie endlich frisches Gras sehn.
Lass die Leute reden.
Iss doch egal.

Ich schau dir in die Augen.
Ich kuck nicht mehr weg.
Wem ist geholfen,
wenn ich mich versteck.
Ich hab gedacht,
da kommen wir nicht mehr raus.
Jetzt hör ich dein Lachen
und all diese Sachen
und freu mich wie Sau.
In meinem Knast hätt ich all das verpasst.
Ich komm jetzt mal vor die Tür.
Ich bin dann mal hier.

Wo schau ich hin?
Wem hör ich zu?
Hör ich was du sagst?
Seh ich was du tust?
Doch wenn ich mich mag
irgendwann wird's 'n Sarg,
komm ich nicht vor die Tür.
Ich bin dann mal hier.

Ich bin dann mal hier.
Was iss'n mit dir?
Geh mal zu de Frau Lux ihrem Song-Writing-Workshop.
Der ist voll gut, weil:
Frau Lux verleiht Flügel.
Tante Matta, fly high!

Neulich im All


Auf dem Radar, der Erde nah:
Ein Ufo schwebt durchs All.
In großer Not sucht der Pilot
nach einem neuen Zuhause.
Sein eigner Planet ist
schon lange ausgebrannt.

"Liebe Erdbewohner,
nehmt mich bei euch auf!
Es wird sich für euch lohnen,
ich geb' mein Wort euch drauf!
Noch einen Tag und dies' Raumschiff wäre mein Grab.
Was für ein Glück, dass ich euch gefunden hab."

Der Funkspruch kam leider nicht an
die Air Force schlug Alarm.
"Feuer!", befahl der General.
Doch dann verschlugs ihm die Sprache.
Das Ufo hatte schon lange abgedreht.
"Hier will ich nicht bleiben.
Ich breche wieder auf.
Die Erde ist total kaputt.
Hier geh'n bald alle drauf.

Gut dass ich mein Raumschiff
mit CO2 betreib.
Mit dem was ich hier getankt hab,
komm ich wieder'n Stück weit."

Wieso ich?


MARKUS
Du bist wie die Sonne!
Soll'n wir uns an den Strand zusamm'n legen?

KATHRIN
Da bleib ich lieber daheim.
Und zwar allein,
denn du bist eher wie Regen
und deswegen
Wird sich bei uns auch nichts ergeben.

MARKUS
Ach komm, Du weißt doch:
Gegensätze ziehen sich an.

KATHRIN
Du meinst wohl: Du ziehst mich aus.
Tut mir leid, doch da wird heute nichts draus.
wie gesagt, ich bleib alleine zuhaus.

MARKUS (KATHRIN)
Du hast doch (Wann hab ich)
zu mir gesagt, (das gesagt?)
und zwar wörtlich: (Ich sagte:)
"Keiner liebt dich so, (Keiner liebt dich. Oh!)
so wie ich."
War's so nicht?

KATHRIN (MARKUS)
Das hat du (Was hab ich?)
wieder mal (Hab ich nich!)
falsch verstand'n. (Ich weiß genau,)
meine Worte war'n: (Deine Worte war'n...)
"Keiner liebt dich!
Wieso ich?"

MARKUS
Ich kann das nicht begreifen
Ich bin doch so ein supertoller Typ.

KATHRIN
Nur nicht so superschlau.
Sonst wüsst'st du genau:
Keine einzige Frau
kann dich leiden.
Alle versuchen dich zu meiden.
MARKUS
Was für 'ne Verschwendung!
Ne gute Partie schlägt man nicht aus.
KATHRIN
Sag doch ruhig noch einmal,
wie toll du doch bist,
damit du's selbst nicht vergisst.
Niemand sonst glaubt diesen Angebermist.

Du hast doch zu mir gesagt...
MARKUS
Falls du irgendeinen Wunsch hast,
ich bin auch ziemlich reich.
Ich kann dir alles besorgen.
Alles was dir gefällt.

KATHRIN
Na, wenn ich mir alles wünschen kann,
dann wünsch' ich mir dass Mister Supermann
einfach mal die Klappe hält.

Du hast doch zu mir gesagt...

Vom Wasser aufs Land


Am Ende des Stegs am Hafeneingang
über hölzerne Planken die Mole entlang
da ist sie fest.
Da vorn steht ein großer, freundlicher Mann
zieht das schwankende Boot bei den Wanten heran,
dass es sich leichter an Bord gehen lässt.

Deine Schritte an Deck
prüfender Blick übers Heck
Leinen auf Slip, das Ruder gelegt,
sie langsam durchs Wasser richtung Voerde bewegt.
Setz deine Segel, das weite Meer voraus
Ruder und Schot, Logge und Lot.
Auf Wasserwegen weit auf die See hinaus
Von dort aus schau von Wasser aufs Land!
Von dort aus schau von Wasser aufs Land!

Hast du Rodonkuchen und Knappschultentee an Bord?
Ist die alte Petroleumlampe vor Ort?

Setz deine Segel, das weite Meer voraus
Ruder und Schot, Logge und Lot
Auf Wasserwegen weit auf die See hinaus
Von dort aus schau von Wasser aufs Land
Von dort aus schau von Wasser aufs Land

Trimm deine Segel, volle Fahrt voraus,
Ruder und Schot, Logge und Lot
Auf Wasserwegen weit auf die See hinaus
Von dort aus schau von Wasser aufs Land
Von dort aus schau von Wasser aufs Land

Der geheime Raum


Alles war stockdunkel als ich diesen Raum betrat.
Da war gar kein Licht. Überhaupt kein Licht.
Nur 'ne kleine Fackel hielt ich tapfer in der Hand.
Sonst war gar kein Licht. Überhaupt kein Licht.

Weiß nicht, wie ich hierher kam,
welchen falschen Weg ich nahm,
doch ich war mutig und trat ein.
Nur ich stolperte und dann
fiel die Fackel aus der Hand.
Ich stand im Dunkeln ganz allein.

Da war gar kein Licht,
überhaupt kein Licht.
Und ganz ohne Licht
fürcht ich mich.
Da war gar kein Licht,
überhaupt kein Licht.
Nicht der winzigste Schein
und ich allein.

Ich tappte völlig planolos in der Dunkelheit herum.
Da war gar kein Licht. Überhaupt kein Licht.
Dann lief ich in jemand rein,
genau wie ich vor Angst ganz stumm.

Jemand nahm mich bei der Hand.
Nein, die Angst war nicht gebannt,
aber kleiner mit der Zeit.
Wenn man nicht alleine geht,
find't man leichter einen Weg. Es ist einfacher zu zweit.

Das ist zu krass.
Das ist zu kalt.
Da ist kein Licht und da ist kein Halt.
Das ist zu weit.
Und du zu verzagt.
Das ist zu krass für einen allein.
Wie sollst du da denn mutig sein,
wenn dir all das Angst einjagt?

Wenn da kein Licht scheint,
wenn da kein Licht mehr scheint,
Wenn da kein Licht scheint,
ganz allein.
Wenn da kein Licht scheint,
wenn da gar kein Licht mehr scheint,
denkst du irgendwann im Ernst du wärst allein.

Fürchte dich nicht vor der Nacht.
Wirklich: Fürchte dich nicht vor der Nacht.
Da ist immernoch 'n Licht in dir.
Lass es schein'n!
Lass es schein'n!
Lass es schein'n!
Dann und wann.
Schalt es an!

Zum Einschlafen zu sagen

Text R. M. Rilke Ich möchte jemanden einsingen,
bei jemandem sitzen und sein.
Möchte Dich wiegen und kleinsingen,
begleiten schlafaus und schlafein.

Ich möchte die Einzige sein im Haus,
die wüsste, die Nacht war kalt.
Möchte horchen, herein und hinaus,
in Dich, in die Welt, in den Wald.
Lass mich dich einsingen!

Die Uhren sie rufen sich schlagend an,
man sieht der Zeit auf den Grund.
Und unten da geht noch ein fremder Mann
und stört einen fremden Hund.

Dahinter ist Stille.
Ich habe groß die Augen auf dich gelegt.
Sie halten dich sanft und sie lassen dich los,
wenn ein Ding sich im Dunkel bewegt.
Lass mich dich einsingen!
Kann ich dich heimbringen?
Lass mich dich einsingen!
Die Nacht war kalt.